Dienstag
Morgens 8:00 Uhr im selig schlummernden Bad Bergzabern. Ein einsamer Rentner schlendert gemütlich den See entlang, als dem Ahnungslosen plötzlich eine „Horde“ von knapp 20 Leuten entgegenkommt. „Grüß Gott“ Und „Moin“ grüßen diese freundlich, ein ca. 3,8 m langes und 1,5 m breites Holzkreuz mit sich schleppend. Der verdutzte Pensionär schaut den Pilgern noch eine Weile kopfschüttelnd hinterher, erholt sich allmählich von seinem Schock und geht wie gewohnt sein Morgen-Käffchen trinken.
Heute, am ersten Tag des WJT, waren wir mit einer altermäßig bunt durchmischten Gruppe von BZA nach Birkenhördt gepilgert, nachdem wir zuvor in BZA uns ein wenig auf das Thema eingestimmt hatten. Knapp 2 Stunden später erreichten wir zufrieden unser Ziel: Die Pfarrkirche von Birkenhördt. Das Kreuz haben wir gemeinsam getragen und regelmäßig durchgewechselt, gemäß dem christlichen Grundsatz: „Man möge das Kreuz des Anderen ein Stück mit tragen!“
Zwischen der Ankunft in Birkenhördt bis zum Beginn des Aufbaus blieb noch genügend Zeit um sich ein wenig zu erholen und am Mittag ging es dann bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen mit dem Aufbau los.
Doch man weiß ja, wie das mit dem Wetter so ist: Man kann sich nie zu 100% darauf verlassen. Und so spielte auch uns der liebe Gott einen Wetterstreich und in kurzer Zeit wurde aus einem schönen blauen Himmel ein mit Regenwolken übersätes Firmament.
Trotz Regentropfen und trister Aussicht arbeiteten die fleißigen Helfer weiter an Bühne und Ständen bis alles schließlich fertig hergerichtet war.
Mit kleiner Verspätung feierten die Menschen vor der Kirche dann den „Einzug“ der Messdiener, des Diakons Andreas Roth und des Pfarrers Marco Richtscheid, begleitet von dem großen Pilgerkreuz.
Trotz zwischenzeitlichem Aussetzen des Regens, entschied man sich, den Gottesdienst in der Kirche zu feiern. Pfarrer Richtscheid hatte seine ganz eigene Erklärung für das unpassende Wetter: „Der Herrgott will uns in seine Kirche locken!“ und fügte hinzu, dass er sowieso mal wieder gerne in der Birkenhördter Kirche einen Gottesdienst feiern wollte.
Begleitet und vor allem eröffnet wurde der Gottesdienst vom Birkenhördter Musikverein, der kraftvoll die gesungenen Lieder untermalte.
In der Predigt ging Pfarrer Richtscheid auf ein Merkmal unserer Umgebung ein: Die Weinrebe. So wie sie nur verwurzelt in einem Stamm wachsen kann, so sollen auch wir Menschen verwurzelt in der Kirche und Gott leben und „Früchte tragen“.
Im Anschluss an den Gottesdienst war erstmal eine Pause angesagt. Es folgte der Auszug aus der Kirche direkt zum Bratwurststand. Mit gestärktem Magen und erfrischten Kehlen lauschten wir gespannt der Lobpreis-Performance der Gruppe „Liveband-Gottesdienst“ aus Landau, bestehend aus vielen jungen Frauen mit zarten Stimmen und begleitet vom Gitarristen William Langston und dem Redner Dr. Geiser (www.liveband-gottesdienst.de).
Als weiteren Programmpunkt bereicherten uns daraufhin dann zwei Männer mit einer interessanten Diashow über Brasilien, bei der wir lernen durften, dass wir niemals einen Ameisenbären angreifen sollten, da dieser dank seiner Tatzen ziemliche Schmerzen bereiten kann und des Weiteren dass Brasilien das einzige Land Südamerikas ist, in dem Portugiesisch und nicht Spanisch gesprochen wird.
Gegen 23:45 Uhr beschlossen wir letztendlich die geplante Diskussionsrunde ausfallen zu lassen und uns stattdessen lieber dem Abbau zu zu wenden, da morgen bereits vor Einlassbeginn (8:00 Uhr) der LKW mit unseren Materialien im Schwimmbad in BZA aufgestellt werden soll.